Der 19. November steht jährlich international unter dem Motto „Tag der Unternehmerin“. (Women’s Entrepreneurship Day) Der Aktionstag wurde von Wendy Diamond ausgerufen, um selbständige Frauen zu unterstützen und um Frauen darin bestärken, ihren Zielen zu folgen. Natürlich geht es auch darum, auf die Rahmenbedingungen hinzuweisen, die es ihnen erschweren, erfolgreich zu sein und einige Stolpersteine für Unternehmerinnen zu beleuchten. Am internationalen Tag der Unternehmerin finden weltweit Events statt, um Arbeit von Unternehmerinnen in den Fokus zu nehmen und das Thema zu diskutieren. Dies nehmen wir zum Anlass, vom 13.- bis 23. November 2023 zehn Unternehmerinnen vorzustellen. Sie waren alle Interview-Gast in meinem BusinessLunch und in meinem Podcast „Die Zukunftsunternehmerin“. Lass Dich inspirieren von den unterschiedlichen Persönlichkeiten und beruflichen Wegen, den Stolpersteinen und mutigen Entscheidungen. Wir geben in diesem Beitrag Frauen, die sich beruflich für diesen Weg entschieden haben, ein Gesicht und Stimme.
▶️ Bist Du eine Zukunftsunternehmerin? Wir unterstützen Dich, dass Du Deine ambitionierten Ziele leichter und mit Freude erreichst und dabei auch Zeit und Energie für die Herausforderungen in Deiner Familie hast. ⏩ Checke mit unserem kostenfreien Fragebogen “Always busy oder Business?“ den aktuellen Stand Deines Business: https://liobaheinzler.de/fragebogen/
Unternehmerin Cordula Schulz, Schulz Flexgroup GmbH
Cordula Schulz ist Inhaberin und Geschäftsführerin eines mittelständischen Familienunternehmens in zweiter Generation. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Bedruckung und Veredelung flexibler Primärverpackung für Pharma, Kosmetik, technische und Non-Food-Anwendungen und beliefert sowohl kleine und mittelständische als auch börsennotierte Unternehmen.
Cordula Schulz führt 120 KollegInnen an zwei Hochleistungsstandorten in Bayern und Baden-Württemberg und hat die Schulz Flexgroup zur größten inhabergeführten und unabhängigen UV-Flexodruckerei Europas entwickelt. Sie begreift sich als Chancengeberin mit dem Ziel, Talente ihrer KollegInnen zu erkennen und ihnen den Raum zu bieten, in dem sie erblühen können.
In Keynotes und Panels spricht sie über nachhaltige, solidarische Führung, weibliche Unternehmensnachfolge und den Mut zur Veränderung für einen erfolgreichen, digitalen Mittelstand.
Dabei dreht sich für Cordula Schulz alles um: „Denn der Mensch steht im Mittelpunkt.“
„Ich habe nicht von extern eingekauft. Ich habe von intern entwickelt, die Potenziale entwickelt. Und diesen Weg möchten wir weitergehen. Wir möchten auch Menschen Chancen geben, die im Außen durchs Raster fallen. Ja, viele fallen durchs Raster heutzutage, durch diverse Sachen. Und wir wollen den Menschen sehen. Der Mensch muss in sich Wert haben, muss integer sein, er muss menschlich sein. Und ich sehe das eine ganz große Stärke im Mittelstand und ich sehe das auch eine ganz große Stärke für die Zukunft, aber es ist auch herausfordernd. Aber wir haben jetzt auch wunderbare Wegbegleiter, die unsere Talente, die wir haben und die wir auch jetzt neu zu uns kommen durften, die wir wachsen, wir wachsen auch in Kollegen und Kolleginnen, dürfen wir auch extern begleiten, begleiten lassen. Und das ist meine intrinsische Motivation und mein gesellschaftlicher Beitrag an den Menschen mit dem Menschen.“
Mehr zu Cordula Schulz unter: https://www.schulz-flexgroup.de/
Unternehmerin Janine Kordes, Kieler Seifen
Nach dem Tod ihres Vaters hat Janine Kordes ungeplant den Familienbetrieb SCHULZ Industriereiniger übernommen. SCHULZ produziert seit 1996 Reinigungsmittel für Gewerbe- und Großküchen (z. B. Restaurants, Kantinen etc). Direkt nach der Übernahme hat Kordes mit Kieler Seifen ein weiteres Unternehmen gegründet, das auf hochwertige und ökologische Reinigungsmittel für private Haushalte und natürliche Körperseifen spezialisiert ist. Alle Produkte von SCHULZ und Kieler Seifen werden im eigenen Werk in Kiel hergestellt. Janine Kordes ist vom Wirtschaftsministerium ernannte Vorbildunternehmerin, sie engagiert sich zudem ehrenamtlich als Handelsrichterin und ist Mitglied der Vollversammlung der IHK zu Kiel.
„Als ich dann das Unternehmen hatte und nach Kiel zurückgekommen bin, gab es auch hier kein Netzwerk. Mein Vater hatte kein Netzwerk. Der hat immer gesagt, wir wollen zufrieden sein mit dem, was wir haben, und es ist alles gut so. Und ich habe dann aber relativ schnell gemerkt, wenn man also alleine in dem Unternehmen ist und alleine in der Stadt ist, man bekommt keine Hilfe. Ich hatte ja nun auch niemanden mehr, den ich fragen konnte: Was machen wir?
Also, wie ist es hier auf Geschäftsveranstaltungen? Alle haben etwas Dunkles an und alle stehen in Grüppchen zusammen. Ich hatte ein orangenes Kleid und ein orangenes Oberteil und bin dann in diesen Kleidungsstücken zu den Geschäftsveranstaltungen gegangen und habe gesagt: Hallo! Hallo, ich bin auch da. Es war sehr hart. Aber es hat geholfen, würde ich sagen.“
Mehr zu Janine Cordes unter: https://www.janinekordes.com/
Unternehmerin Sabine Krink, FRAUEN kaufen bei FRAUEN
Sabine Krink ist seit Mai 2024 Gründerin des weiblichen Suchportals FRAUEN kaufen bei FRAUEN. Übrigens, hatte sie beim Gründen die Nachfolge im Blick😉
Sie ist Deutschlands erste Sichtbarkeitsmentorin und berät seit vielen Jahren selbstständige Frauen und Unternehmerinnen, einen weiblichen Weg mit ihrem Herzensbusiness zu gehen. Sie ist außerdem Autorin des Buches „Die sichtbare Erfolgsfrau – Das 7-Zyklus-Prinzip weiblicher Selbstständigkeit“ und hat mit dem 7-Zyklus-Prinzip® ein Leitbild für Unternehmerinnen erschaffen, die einerseits professionell Business machen wollen und gleichzeitig ihre Spiritualität im Business leben möchten.
„Mir geht es da drum, dass Frauen eben bisher nicht in dieser Gleichstellung sind, die wir uns so alle so sehr wünschen oder wo wir so gerne hin möchten. Ja, es gibt viele Möglichkeiten, überhaupt als Frau das zu dürfen, was früher nicht der Fall war. Das heißt ja noch lange nicht, dass wir das schon erreicht haben. Und darum geht es mir.
Also, Frauen so sehr zu stärken, dass wir wirklich in eine Gleichstellung kommen, um zu schauen, wie agieren, mit Männern auf der gleichen Ebene und auf der gleichen Höhe. Da gibt es ja immer noch riesigen Gap beim Thema Geld und Gehälter, beim Thema Bundestagsabgeordnete. Wenn nur 30% Frauen sind, ja, dann fehlt es einfach an Mitsprache. Und entsprechend sind natürlich die Themen, die Männer interessieren in den Entscheidungspositionen, schon andere als die der Frauen.“
Mehr zu Sabine Krink unter: https://super-sabine.de/
Unternehmerin Gerda Söhngen, KEIL Befestigungstechnik GmbH
Gerda Söhngen ist Geschäftsführerin im Familienunternehmen der Fa. KEIL, sie ist Speakerin und Expertin für authentische Unternehmensnachfolge und Unternehmensführung
Und vor kurzem hat sie den Footstep Award für zukunftsfähige Nachfolge auf dem Foot Step Festival in Kassel erhalten. Herzlichen Glückwunsch. Ihr Motto finde “Mach den Nachfolge-Rahmen passend für Dich – Lebe deine Einzigartigkeit und setze neue Maßstäbe in der Führung” ich großartig.
„Was ist denn Erfolg? Also, es ist ja eine unterschiedliche Definition. Jeder sieht es ja anders. Und diese, wenn dann viele fragen, ja, wollt ihr wachsen? Wo ich denke, na ja, wachsen ist ja nicht das Ziel. Das ist ja nur ein Resultat aus einem Ziel. Und das, also unser Ziel ist nicht zu wachsen, das Wachsens wegen, sondern wir möchten hier ein Arbeitsumfeld schaffen, intern wie extern, also wirklich mit jeder Interaktion, die wir betreiben – und das tun wir viel –, also kommunizieren innerhalb der Firma und in unserer Branche und darüber hinaus, mit wieder mehr Menschlichkeit dabei. Also dass es nicht mehr dieses diese zweite Welt ist, dass es nicht das ist, ich bin jetzt zu Hause und jetzt bin ich in meiner Arbeitswelt, sondern dass es wieder so ein wenig ein Stück weit miteinander verschmelzen kann.“
Mehr zu Gerda Söhngen unter: Gerda Söhngen on LinkedIn
Unternehmerin Ute Müller, Easyclean-Shop
Gegründet Anfang der 2000 Jahre von Ute Müller, 12 Mitarbeitende Wir haben uns 2015 bei einem Workshop zu Online-Marketing kennen- und schätzen gelernt. Ute ist eine ganz außergewöhnliche Frau. Nach einem Schicksalsschlag, alleine mit zwei kleinen Kindern, stand sie plötzlich vor der Herausforderung, eine Familie zu ernähren. Und sie hat sich intensiv weitergebildet und setzte schon in Anfang der 90er Jahre auf das Thema Internet zu einer Zeit, wo das noch nicht selbstverständlich war. Sie baute einen Onlinehandel erfolgreich mit ihrer Mission auf, dass Sauberkeit keine Chemie braucht. Heute leitet sie ein Unternehmen mit zwölf Mitarbeitenden. Eine ganz bunte Mischung von Frauen und Männern, jungen Menschen und Erfahrenen. Da die Belegschaft zu einem hohen Anteil von jungen Frauen besteht, freut sie sich über jede Schwangerschaft … Mich fasziniert, wie Ute es schafft, einem (für mich) unattraktiven Thema einen solchen Schwung zu verleihen. Inzwischen werden in unserem Haushalt auch ihre überzeugenden Produkte verwendet.
Welche Eigenschaften braucht eine Zukunfts-Unternehmerin, um erfolgreich zu sein?
Mut! Ja, es gehört auch Selbstbewusstsein dazu. Natürlich. Ganz wichtig. Auch wenn man eine Dienstleistung hat oder ein Produkt verkaufen will. Da muss man natürlich auch dahinterstehen und das muss man auch mit Selbstbewusstsein rüber bringen. Ich habe zu Beginn der Firma noch mit vorgehaltener Hand gesagt, ich verkaufe Putztücher. Und heute sage ich mit Stolz: „Ich verkaufe die besten Putztücher auf der ganzen Welt“.
Was ist Dein Tipp, mit dem Du Deine ambitionierten Ziele erreichst?
Unbedingt, sich zu vernetzen. Unbedingt. Also die Vernetzung mit anderen Businessfrauen. Online wie offline. Das Glück habe ich bin hier im Unternehmerinnen-Netzwerk in Marburg. Das lege ich auch jeder Unternehmerin ans Herz. Such dir in deiner Stadt, in deiner Umgebung irgendwo ein Frauennetzwerk, ein Business Frauennetzwerk. Und das ist so wichtig. Frauen ticken anders als Männer, egal in welchem Bereich. Wenn du als Frau selbstständig bist, musst du doppelt so viel kämpfen und doppelt so viel reden, als wenn Männer ein Business aufbauen. Das ist einfach so, wir werden oftmals belächelt mit unserem Business. Ich musste mich oft erklären. Und wenn wir kleine Kinder haben und noch Familie, ist es ja für uns noch doppelt so schwer. Meine Erfahrung ist im Netzwerk auch, dass selbst die Ehemänner unser Business belächeln und uns wenig ernst nehmen. Das ist ein anderes Thema … Mehr zu Ute Müller unter: https://www.easyclean-shop.de/ueber-mich
Unternehmerin Christina Winter, Designerseits
„Created to create“: 3 kleine Worte, die schon ausreichen würden, um Christina Winter auf den Punkt zu beschreiben. Was mich an Christina immer wieder fasziniert, sind ihre charmante, persönliche Power, ihre Liebe zum Detail mit Kompetenz im Detail und ihren klaren Fokus auf Erfolg im Business. Nach dem Motto „Work is not a job“ ist sie seit 19 Jahren Grafikerin und Fachkauffrau für Marketing und Vertriebsmanagement mit Ehrung der Besten. Davon 14 Jahre selbstständig mit Designerseits und ausgezeichnet mit dem Unternehmerinnenbrief NRW. Als Identitätsdesignerin und Markenmacherin ist sie unterwegs im Auftrag der einzigartigen Markengestaltung mit WOW-Effekt. Mit Designerseits denkt und fühlt sie in Erscheinungsbildern – und zwar ganzheitlich – und interessiert sich für Menschen und ihre Geschichten, ihren Werdegang, ihre Werte, ihre Interessen und vor allem warum sie tun, was sie tun. Sie brennt für starke, authentische Brandings in Kombination mit Storytelling und hat schon über 100 Menschen und Unternehmen dazu verholfen, von innen nach außen zur starken Marke zu werden. Ihre Energie: Unerschöpflich. Und außerhalb der Komfortzone lebt es sich für Christina mitunter am besten: Sei es trotz Höhenangst Paragliding, Fallschirm und vom 10-Meter-Turm zu springen oder 7 Monate nach der Hüft-OP über die Alpen zu wandern. Denn Christina weiß, dass Ängste reine Kopfsache sind und ab durch die Angst bedeutet, im Nachhinein mit mehr Selbstbewusstsein belohnt zu werden. „Nur Nullen haben keine Ecken und Kanten“: Christina wünscht sich mehr „echte“ Menschen in der Welt – mehr Menschen, die für ihre Träume losziehen, die dafür brennen, der Welt etwas Sinnvolles zu hinterlassen, die ihr Potenzial leben und die sich trauen, sich authentisch mit all ihren wunderbaren Facetten zu zeigen.
Welche Eigenschaften braucht eine Zukunfts-Unternehmerin, um erfolgreich zu sein?
Ich finde, die Basis ist immer, für seine Dienstleistungen oder für sein Produkt zu brennen. Und für seine Vision wirklich auch anzutreten. Klar zu haben, was du in der Welt bewirken möchtest und wie du das bewirken möchtest. Was du auch konkret anbieten kannst, Dir dessen wirklich save zu sein. Zu sagen okay, selbst wenn es mal richtig kacke läuft oder so, genau dafür bin ich am Start. Genau dafür brenne ich. Follow your Feier. Das wäre der erste Punkt. Bald kommt wieder mein Geburtstag und ich kriege so viele Karten. Bleib so wie du bist. Und ich denk mir immer Nein: Ich will nicht so bleiben, wie ich bin. Ich verstehe natürlich, was die Leute sagen wollen. Die mögen mich so, da bin. Ich bin auch dankbar für. Aber was Zukunftsunternehmer brauchen, ist die Lust auf Wachstum. Neugierig zu sein, neue Dinge zu testen, wie zum Beispiel Chat GPT so was.
Was ist Dein Tipp, mit dem Du Deine ambitionierten Ziele erreichst?
Es läuft nie immer oben entlang, sondern es läuft doch in Wellen. Und auch zuzulassen, was war. Gerade läuft mal eben die Kacke. Okay, dann ist das so. Aber es kommen wieder bessere Zeiten. Und dann weißt du wieder an einem. Also so zumindest denke ich so. Dann bin ich wieder angefixt und jetzt habe ich Bock drauf. Und wenn dieser Moment kommt, dann lasse ich alles stehen und liegen und setz mich wieder dran, weil ich weiß, jetzt klappt das auch wieder. Mehr zu Christina Winter unter: https://designerseits.de/
(Online-) Unternehmerin Claudia Kauscheder, Abenteuer Home-office
„Ich glaube, das ist der allergrößte Hemmschuh, den wir haben. Und dann zu sagen: Ja, ich bin zu Hause, aber ich arbeite, – das fällt wahnsinnig schwer. Ich habe ja noch den Vorteil gehabt, dass ich sagen konnte: „Wenn ich jetzt in Wien im Büro wär, müsstest auch ohne Deine Sportsachen in der Schule auskommen.“ Aber diese Möglichkeit haben viele nicht mal.
Auch dieses schlechte Gewissen, dieses hin- und hergerissen sein zwischen: Da liegt ein Haufen Wäsche, der Geschirrspüler ist noch nicht ausgeräumt, ich muss noch Essen kochen und zuerst muss die Wohnung sauber sein, bevor ich zum Arbeiten anfange. Das sind alles so innere Ablenkungen, die man allerdings durch Training recht gut wegkriegt. Ja, und es hat natürlich ganz viel mit Mindset zu tun. Beziehungsweise, ich würde sagen, fast noch mehr mit Gewohnheit, nämlich mit der Gewohnheit, bei anderen, in dem Fall den Familienmitglieder.“ Das sagt Claudia Kauscheder. Sie ist Trainerin für effizientes Arbeiten im Home-Office. Seit bereits 25 Jahren arbeitet sie im Home-Office, davon über 10 Jahre auch „nebenbei“ als Solo-Selbständige. 2020 hat sie ihre Anstellung zugunsten ihres Business aufgegeben und kann sich nun voll auf das Abenteuer Home-Office konzentrieren. Claudia hat in diesen Jahren vieles ausprobiert und wieder verworfen, um sich optimal zu organisieren, motiviert zu bleiben – und sich selbst dabei nicht zu vergessen. Die Essenz daraus gibt sie gerne in ihrem Blog und Podcast und natürlich ihren Programmen weiter.
Was ist denn Dein wichtigster Tipp für eine startende Zukunfts-Unternehmerin, um erfolgreich zu sein?
Was ist Dein Tipp, mit dem Du Deine ambitionierten Ziele erreichst?
Bei aller taffer Arbeit meine Selbstfürsorge nicht vergessen. Mehr unter https://abenteuerhomeoffice.at/
(Nachfolge-) Unternehmerin Tina Gallrapp, Nacharbeit Gallrapp GmbH
Statt Karriere im Konzern lieber Nachfolge im Mittelstand: Vom Stolz, das Unternehmen der Eltern weiterführen zu dürfen. Tina Gallrapp, ist Nachfolgerin bei Nacharbeit Gallrapp GmbH Sie ist Key Account Managerin & Prokuristin, 25 Jahre alt und die Nachfolge im Familienunternehmen, der Nacharbeit Gallrapp GmbH vor ca. 1 Jahr angetreten. Was Nacharbeit genau meint, erklärt sie selbst in der Folge. Wir gehen den folgenden Fragen nach:
- Wieso sie nicht direkt nach dem Studium ins Familienunternehmen eingestiegen ist, sondern sich erstmal für einen Einstieg im Konzern entschieden hat.
- Wie es dazu kam, dass sie sich doch für den Einstieg ins Familienunternehmen entschieden hat.
- Was für sie der Unterschied zwischen dem Arbeiten im Konzern und der Nachfolge im Mittelstand ausmacht.
- Dem Vorteil, eine beruflich engagierte Mutter zu haben.
Ich fand besonders spannend, dass sie beide Seiten kennt: die Karriere im Konzern und die Arbeit im Mittelstand. Und dann entschied sie sich für das Familienunternehmen ihrer Eltern und das mit Stolz und Überzeugung.
Gibt es von deiner Seite etwas, worüber wir noch sprechen müssten?
Ja, wir sollten uns viel öfter die Frage stellen ob mein zukünftiges Ich oder auch mein vergangenes Ich stolz wäre auf die Person, ich jetzt bin. Weil wenn ja, dann ist es Hammer. Und wenn nein, sollte ich definitiv was an meiner Situation ändern. Egal ob an der Situation, dass man im Job unzufrieden ist, dass man vielleicht im Konzern feststeckt oder mit der Nachfolge Situation unzufrieden ist. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Aber ich finde, man muss den Missstand erkennen und es dann selbst in die Hand nehmen und ändern. Und erkennen tut man es am besten, sich selbst zu hinterfragen. So wäre mein zukünftiges Ich oder vergangenes Ich stolz auf mich, wie ich jetzt bin. Mehr unter: www.nacharbeit-gallrapp.de
(Online-) Unternehmerin Miriam Betancourt, Youtube-Ads
„Die erste Frage, wenn ich mit jemandem starte, ist: Was willst du wirklich verkaufen? Mit welchem Produkt verdienst du am meisten Geld? Und dann schau ich mir an: Welcher Verkaufsprozess, welcher digitale Verkaufsprozess passt zu diesem Produkt und diesem Preispunkt?
Es gibt einfach unterschiedliche Dinge, die abzuklopfen sind. Und dann überlege ich mir, was muss der potenzielle Kunde glauben, damit er kauft:
- Was muss er über das Produkt glauben?
- Was muss er über den Unternehmer oder das Unternehmen glauben?
- Und das dritte und wirklich Allerwichtigste und das haben die meisten Menschen nicht auf dem Schirm: Was muss der potenzielle Kunde über sich glauben?“
Miriam Betancourt erzählt uns, warum YouTube-Anzeigen zurzeit die größten Chancen für uns Unternehmer und Unternehmerinnen sind. Miriam unterstützt Unternehmer dabei, profitable YouTube-Anzeigen zu schalten, mit Storytelling und Verkaufspsychologie. Die ausgebildete Journalistin hat dafür ein eigenes System entwickelt mit dem Namen „Storymarketing für Hirn, Herz und Geldbörse“ Sie möchte Unternehmern die Augen öffnen, warum gerade YouTube die BESTE Werbeplattform ist.
Welche Eigenschaften braucht eine Zukunfts-Unternehmerin, um erfolgreich zu sein?
Was ist Dein Tipp, mit dem Du Deine ambitionierten Ziele erreichst?
Ich liebe einfach unglaublich, was ich da tue. Also jetzt. Na also, jetzt waren wir im Urlaub nach Irland. War auch schön, aber die letzten Tage habe ich dann doch mit mit den Fingernägeln gekratzt, nach dem Motto: Darf ich jetzt bitte wieder arbeiten? Das ist natürlich auch ein enormer Motivator. Vor einem Jahr hatte ich noch nur eine, eine virtuelle Assistentin. Mittlerweile sind wir zu viert und das innerhalb von einem Jahr. Und ich habe einfach tolle Leute gefunden, mit denen ich zusammenarbeite. Und das ist mir jeden Tag einfach auch eine große Motivation.
(Nachfolge-) Unternehmerin Britta Worbs, AAC Kabelbearbeitungssysteme GmbH
Britta Worbs ist Nachfolgerin im Familienunternehmen, 29 Jahre alt und seit über 10 Jahren im Familienunternehmen tätig. Seit drei Jahren agiert sie als Geschäftsführerin bei AAC Kabelbearbeitungssysteme GmbH, die alles rund um die Kabelbearbeitung vertreibt.
Britta hat internationales Management und HR studiert. Heute ist sie für das Personal, das Qualitätsmanagement und verschiedene Aufgaben verantwortlich, die in einem kleinen Unternehmen anfallen. Sie glaubt fest daran, dass ein Arbeitsplatz mehr sein sollte als nur ein Ort, an dem man Geld verdient. Sie setzt sich dafür ein, dass ein gesundes Arbeitsumfeld geschaffen wird, in dem Wohlbefinden und Work-Life-Balance im Mittelpunkt stehen. Sie möchte eine positive Veränderung in der Arbeitswelt bewirken und einen Beitrag zur Schaffung einer gesunden und erfüllenden Arbeitskultur leisten. Britta Worbs ist eine Nachfolgerin mit professioneller Leidenschaft für Mitarbeitende und stellt ihre Maßnahmen vor, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.
Sag mal, Britta, was würdest du sagen? Frauen in der Unternehmensnachfolge? Leichter oder schwerer?
Ganz schwierig. Es kommt auf so viele Faktoren an. Ich habe auch meine Masterarbeit darüber geschrieben: Frauen in der Nachfolge. Und dann habe ich es noch eingegrenzt in industriellen KMU. Weil ich meine, das ist was ganz anderes, ob du eine Marketingagentur übernimmst, wo du Marketing studiert hast oder vielleicht auch einen Handwerksbetrieb übernimmst, wo du auch eine handwerkliche Ausbildung hast. Ich glaube, es kommt immer so, es kommt auf ganz viele Faktoren an. Ich würde noch sagen, schwerer, weil wir haben die Diskussion immer noch. Ich glaube, dass die Gleichstellung noch nicht so ist, wie wir sie in 2023 haben sollten, sagen wir es mal so, ganz vorsichtig. Deshalb würde ich eher noch Richtung schwerer tendieren. Ich bin aber der Meinung, dass es schon deutlich leichter ist und es auch noch deutlich leichter werden muss, dass wir diese Frage nicht mehr stellen müssen Mehr unter: https://www.aac-kabelbearbeitung.de/
Unternehmerin Melanie Retzlaff, Business mit Struktur GmbH
„Es gibt drei Systeme, die nennen wir Tagesgeschäft: die Lieferung der Leistung. Also, ein Kunde hat etwas gekauft, jetzt muss er auch das bekommen, was er gekauft hat. Dann das Thema Lead Konvertierung, das ist der Vertrieb. Das meint, wir haben einen Interessenten, wie wird er dann zum zahlenden Kunden? Und ganz oben ist das System Lead Generierung, also Marketing. Wie kommt man denn überhaupt irgendwie in meine Welt und weiß, dass es mich gibt?
Das sind die drei Systeme, die wir Tagesgeschäft nennen: Lead Generierung, das Marketing, – Lead Konvertierung, der Vertrieb und Lieferung der Leistung, auch Operations genannt. Und Du kannst mal einen schnellen Test machen zu diesen drei Systemen. Wie viel Prozent bist Du in diesem System noch drin? Kann das System weiterlaufen, wenn Du drei Monate im Urlaub bist?“ Das sagt Melanie Retzlaff von Business-mit-Struktur.de Und ich ergänze ihre Frage um: Kann Dein System weiterlaufen, wenn Du oder Dein Kind ernsthaft krank sind oder Deine betagten Eltern mehr Unterstützung brauchen? Ich kenne Melanie Retzlaff schon einige Jahre und bin sehr begeistert von ihrer Art, Business zu denken und aufzubauen. Ich habe von ihr schon viel gelernt. Und ich verrate hier: es war nicht einfach, sie für ein Interview zu gewinnen 🙂 Melanie Retzlaff ist Business-Coach und hilft Dienstleistern, Experten und Agenturinhabern, aus ihrem Tagesgeschäft herauszukommen. Sie bietet 1:1 Coachings sowie Gruppenworkshops an und bildet andere Coaches anhand der Business-mit-Struktur-Methode aus. Melanie hat bereits hunderten Klienten, darunter Bastian Barami und Ben Sattinger, geholfen und wurde eingeladen, Vorträge und Workshops in unterschiedlichsten Ländern zu halten. Bevor sie 2017 ihre Zeit vollständig Business mit Struktur widmete, erhielt sie einen Masterabschluss in “Digital Marketing” von der University of Portsmouth in England, arbeitete als IT-Consultant für BMW und MAN und gründete eine Marketing-Agentur in München.
Welche Eigenschaften braucht eine Zukunfts-Unternehmerin, um erfolgreich zu sein?
Was ist Dein Tipp, mit dem Du Deine ambitionierten Ziele erreichst?
(Nachfolge-) Unternehmerin Johanna Schirmer,
„Ich aus dem Studium und habe genau das gemacht, was alle Studenten gemacht haben. Ich dachte mir, ich erkläre jetzt hier erst mal allen, wie sie den Job zu machen haben. Tut es nicht. Es war einfach nicht schlau.
Und die erste Lektion, die ich dann lernen durfte, war das: Was ich im BWL-Studium gelernt habe, ist theoretisches Wissen immer für ein Industrieunternehmen ausgelegt. Da kommt das her. Wir sind ein Handelsunternehmen. Das ist einfach eine andere Logik. Das tickt ein bisschen anders. Und so musste ich im ersten Schritt erst mal unser Unternehmen von innen kennenlernen. Ich musste lernen: Wie sieht der Wettbewerb aus? Wie ist unsere Kundenstruktur? Wie ist die Lieferantenstruktur? Wie funktionieren unsere Prozesse? Wie ist die Aufbauorganisation unseres Unternehmens? Also, das war erst mal so der erste Schritt, das wirklich auch noch mal von einer erwachsenen Perspektive zu sehen.“ Das sagt Johanna Schirmer. Sie hat als dritte Generation die Nachfolge in ihrem Familienbetrieb, einem Lebensmittelgroßhandel, angetreten und zwar wurde sie quasi über Nacht Gesellschafterin, Geschäftsführerin & Stiftungsvorstand. Spannend, wie sie an diese Aufgabe herangegangen ist und wie ihr Lernprozess aussah. Als Coach begleitet sie darüber hinaus andere Nachfolger*innen auf ihrem Weg an die Spitze des Unternehmens zur Profi-Gesellschafterin.
Welche Eigenschaften braucht eine Zukunfts-Unternehmerin, um erfolgreich zu sein?
Ich würde sagen, zum einen Lernfähigkeit. Wir haben über lebenslanges Lernen gesprochen. Ich glaube, es ist wichtig, neue Dinge zu lernen und mit diesem neu Gelernten die bestehenden Geschäftsmodelle zu adaptieren. Gerade mit Blick auf die Megatrends, die auf uns zukommen: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Individualisierung.
Was ist Dein Tipp, mit dem Du Deine ambitionierten Ziele erreichst?
Es ist ein sehr, sehr einfacher Tipp, aber die wichtigste Sache des Tages als allererstes machen und erst danach in die Mails gucken.
Mehr unter: https://johanna-schirmer.de/
Unternehmerin Sabine Votteler, Next Level Consulting
„Für mich ist es schon wichtig, einen Plan zu haben. Und mir ist wichtig, dass der Businessplan so geschrieben ist, wie man selbst am besten damit umgehen kann. Und für viele ist es nicht das vielseitige Pamphlet in Prosa, sondern eher etwas, was eher visuell darstellt ist.
Dann bin ich weg vom Businessplan, eher beim Businessmodell. Ich skizziere mit meinen Leuten immer ein Businessmodell. Ein Businessmodell ist letztlich nichts anderes, als ein Businessplan: es steht drin, wo kommt das Geld her und auf welchen Wegen geht’s raus. Und wie viel ist es am Ende und was bleibt übrig? Und natürlich alles, was sich drum rankt. Wie mache ich das dann letzten Endes, dass ich das abbilden kann? Das ist ja Bestandteil des Business Modells.“ Sabine Votteler unterstützt Fach- und Führungskräfte auf ihrem Weg raus aus der Karriere und hinein in die Selbstständigkeit – und Unternehmer/Innen zu mehr Freiheit, Zeit und Selbstbestimmung, indem sie das tun, was ihnen wirklich entspricht. Sie selbst ist ehemalige Führungskraft mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in Marketing, E-Commerce und Geschäftsführung in verschiedenen Unternehmen. Mit Ende 40 ist sie aus der Karriere ausgestiegen und hat sich selbstständig gemacht. Scheinbar verrückt und entgegen jeglicher Vernunft… Daher kennt sie die Hürden und Zweifel von gerade Führungskräften aus eigener Erfahrung.
Welche Eigenschaften braucht eine Zukunfts-Unternehmerin, um erfolgreich zu sein?
Unternehmerin Doris Keller & (Nachfolge-) Unternehmerin Ricarda Uhlemeyer, Praxisnachfolge
„Ja, Nachfolge für meine Praxis, das war etwas, wo ich vor 15 Jahren gedacht hatte: Oh, das wird ja ganz schwierig. Das bekommst du nicht hin, weil ich bin dann schon jemand, der sagt: Nein, Schluss, aus. Und läuft jetzt so. Fertig.
Aber durch viele Gespräche, viele Gesprächsrunden, auch mit Ihnen, Frau Heinzler, und auch mit anderen hat sich das immer mehr herauskristallisiert, dass es möglich ist. Und ich bin realistisch genug zu sagen: irgendwann ist das für mich mal zu Ende. Wir hören alle irgendwann mal auf. Aber auch das wird sich finden, wann ich das tun werde. Und dann ist klar, da bin ich einfach Realist genug zu sagen: Ich muss mich irgendwann kümmern und nicht einfach laufen lassen. Von alleine funktioniert das nicht.“ Heute habe ich gleich zwei Gäste in meinem Podcast: mit Doris Keller & Ricarda Uhlemeyer spreche ich über eine erfolgreiche Praxisübernahme. Doris Keller ist seit 40 Jahren selbstständig in Wuppertal-Ronsdorf mit einer Physiotherapie Praxis an zwei Standorten. Vor 5 Jahren hat sie sich auf den Weg gemacht, eine passende Nachfolge zu finden, die sie in Ricarda Uhlemeyer gefunden hat. Inzwischen wird die Praxis seit 2 Jahren von 2 Chefinnen geführt.
Welche Eigenschaften braucht eine Zukunfts-Unternehmerin, um erfolgreich zu sein?
Auf jeden Fall Strukturiertheit, dass man im Tagesablauf gut weiß: Was steht an, was plane ich vielleicht vor? Mut auch auf jeden Fall, Mut und Entschlossenheit gehören dazu, auch zur Entscheidungsfindung. Also, auch zu sagen ja, was machen wir jetzt? Und vielleicht war das nicht der richtige Weg. Aber gut, dann machen wir es halt anders.
Wo holen Sie sich Inspiration für Ihre täglichen Herausforderungen her?
Was ich immer wichtig finde, dann auch als Unternehmerin schlussendlich, dass man sich mit sich selber auch beschäftigt. Also, wie spreche ich, wie gestikuliere ich, wie gehe ich auf Leute zu, wie kommuniziere ich mit Menschen? Also, neben dem fachlichen und dem beruflichen Austausch, dann auch sich selber gut zu positionieren, sich selber auch gut zu kennen.
Mehr unter: https://www.physiotherapie-keller.de/
Bist Du eine Zukunftsunternehmerin? Wir unterstützen Dich, dass Du Deine ambitionierten Ziele leichter und mit Freude erreichst und dabei auch Zeit und Energie für die Herausforderungen in Deiner Familie hast. Checke mit unserem kostenfreien Fragebogen “Always busy oder Business?“ den aktuellen Stand Deines Business: https://liobaheinzler.de/fragebogen/