Innovation braucht Großzügigkeit gegenüber Fehlern.

Wird bei Ihnen fehlerfrei gearbeitet? Dann heißt das, dass Sie und Ihre Leute schon lange dieselbe Arbeit machen und sie diese Arbeit und die damit verbundenen Abläufe perfektioniert haben. Das ist für den Moment prima. Beglückwünschen kann ich Sie dafür nicht. Denn wie sieht es mit den auf Sie zukommenden Veränderungen aus? Die werden Sie nicht  auf Anhieb ohne Fehler hinbekommen!

Neue Herausforderungen – endlich Fehler!

Und wie gehen Ihre Mitarbeitenden mit dieser Herausforderung, oder vielleicht auch Frust, um?

Wenn Sie ein Chef, eine Chefin sind, deren Fokus in erster Linie auf Fehlerfreiheit liegt, haben Sie und Ihr Team wenig Übung darin, neue Lösungen auszuprobieren, um die anstehenden Probleme zu lösen. Die allermeisten Menschen haben den Anspruch, eine Arbeit so gut wie möglich zu erledigen und manche sogar, dass das Ergebnis perfekt sein mag. Dies ist eine wichtige, kostbare Arbeitshaltung, die das Vertrauen stärkt im Sinne: Ich kann mich auf Dich verlassen.

Fehler-Reduktion: Standards, Checklisten und Lerneffekt

Es gibt Fehler im Arbeitsleben, die müssen so schnell wie möglich behoben werden, weil sie teuer oder gefährlich sind. Sinnvoll ist, Standards und Checklisten einzuführen, Kontrollen zu installieren. Und dann gibt es Fehler, die zwar nicht existenziell sind, aber einfach „nicht schön“ oder auf Schlampigkeit schließen lassen. Und dann gibt es Fehler, die wahre Schatzkisten sein können, weil jemand sich traute, etwas Neues auszuprobieren, einen neuen Weg zur Lösung des Problems einzuschlagen und dieser ist eben nicht auf Anhieb gelungen.

Vielleicht ärgert Sie das als Verantwortlicher, weil es Zeit und Geld kostet und erst mal nichts dabei rauskommt. Das kann ich gut verstehen. Doch diese Fehler sind Schatzkisten, weil sie Ihr Unternehmen, Ihre Arbeit lebendig halten. Und auch diese Mitarbeitenden sind kostbar, weil sie sich was trauen. Weil sie sich nicht ängstlich am bisherigen Vorgehen festhalten.

Fazit:

Neues Ausprobieren heißt immer auch Fehler zu machen. Und sollten Sie die Buchhaltung verantworten, heißt Innovation ja nicht, die Gesetze der Buchführung über Bord zu werfen und kreativ neue zu erfinden. Sondern auch in diesem Arbeitsfeld müssen Mitarbeitende ermutigt werden, sich neue Entwicklungen und Fragen zu stellen. Querdenken muss erlaubt sein, und neue Lösungswege eingeschlagen und erprobt werden. Neue Ansätze sind nicht einfach da, sondern entwickeln sich. Entwicklung benötigt Zeit und die Entscheidung, über den bisherigen Tellerrand hinauszusehen.

(Bild: «Fehler» by Last Hero via flickr, CC BY-SA 2.0, no changes)